Neues aus St. Heribert 2021 – Eine Kleinkirche blickt zurück

Das Jahr 2021 startete für mich, die Kleinkirche von St. Heribert, sehr ruhig. Die Gottesdienste fielen erneut aus und es gab nichts Aufregendes zu berichten. Ab und zu schaute jemand vom Förderverein nach mir, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Der Tag im April, an dem die mir seit Jahrzehnten lieb gewonnene Orgel abgeholt wurde, war ein sehr trauriger Tag.

 

Doch dann endlich, der 23. August 2021, hörte ich draußen vor meiner Eingangstür freudige Stimmen: Auf dem Parkplatz fand bei Kaffee und Kuchen die Einweisung meines neuen Defibrilators statt. Und danach ging es Schlag auf Schlag. Man hatte mich nicht vergessen, sondern eine längere Pause eingelegt.

 

Im September fand der erste Gottesdienst des Jahres statt, der alt bekannte Rhythmus war wieder da: jeden zweiten Sonntag im Monat um 10 Uhr kommen die Gottesdienstbesucher:innen wieder zu mir in die Kleinkirche.

 

Und dann kam der Tag im Herbst, an dem zwei lange Kirchenbänke aus Holz in meinem Innenraum abgestellt wurden. Mehrere Vorstandmitglieder waren gekommen. Sie haben überlegt, gemessen und diskutiert, bis eine neue Idee geboren war. Mein Innenraum sollte im hinteren Bereich um vier neue Kirchenbänke bereichert werden. Ein Schreiner erschien und die Bänke wurden angepasst. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis, aber seht selbst:

Zum Erntedankgottesdienst wurde mein Altar mit gespendetem Obst und Gemüse dekoriert. Es sah richtig schön aus. Auch wenn das traditionelle Tischabendmahl allen fehlte, habe ich mich über die Gottesdienstbesucher:innen gefreut, die trotzdem den Weg zu mir gefunden haben.

Im November ging es dann richtig los, aber nicht nur bei mir, sondern auch an und im Glockenturm: Was war geschehen? Die Männer der Familien Zimmermann hatten in ihrer Freizeit ein Lichtprojekt ausgeklügelt, geplant, vermessen, gezeichnet, Materialien bestellt, Elektroinstallationen vorbereitet und montiert.

Eine neue Tradition wurde geboren

 

Der Lichterglanz in St.Heribert

 

Mein Glockenturm und ich, die Kleinkirche, erstrahlten vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag jeden Tag von 17 bis 23 Uhr im festlichen Lichterglanz, welcher ein wenig Wärme, Hoffnung, kraft und Zuversicht in die besinnliche Zeit gezaubert hat. Das Anleuchten am 27. November 2021 um 17 Uhr war ein gelungenes Open-Air-Fest! Ich hörte Frau Schütz, unsere Diakonin, die eine Andacht hielt, die Bläser der Kantorei die Adventslieder spielten und ca. 60 Gottesdienstbesucher:innen, die mitgesungen haben. Ich sah, dass viele noch länger draußen vor meiner Tür bei Glühwein und Punsch verweilten und sehr glücklich über den Verlauf des Anleuchtens waren.

Fast vier Wochen nach dem Anleuchten wurden meine Türen wieder weit geöffnet für den Gottesdienst an Heiligabend. Diesmal war es anders als viele Jahrzehnte zuvor. Der Gottesdienst fand vor und nicht hinter meinen Türen statt. Eine neue Erfahrung für alle, auch für mich! Mit 120 Besucher:innen war die Veranstaltung ausgebucht. Ein wunderschöner Gottesdienst zum Thema „ENGEL“ fand bei trockenem Wetter und mit festlicher Beleuchtung durch Kerzen und Fackeln „Open-Air“ statt. Die Rückmeldungen der Besucher:innen waren durchweg positiv, es wurde sich mit Freude und Dankbarkeit über das schönen Spielen der Bläser, die tolle Atmosphäre und den Ideenreichen Gottesdienst von Frau Schütz geäußert. So etwas höre ich immer gerne!

Und nun, worauf kann ich mich 2022 freuen? Auf die Gottesdienste an jedem 2. Sonntag im Monat, auf die neue Orgel, die im Frühjahr endlich kommen soll. Wenn sie da ist, wird sie sicher in einem besonderen Gottesdienst freudig begrüßt. Mein Förderkreis, meine Gottesdienstbesucher;innen und ich freuen uns jetzt schon sehr darauf:

 

Außerdem hoffe ich auf viele freundliche Begegnungen, neue Ideen und besondere Erlebnisse hier bei mir in St. Heribert.

 

– Elke Blasberg

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