Wer die Traditionen der Kleinkirche St. Heribert kennt, der weiß, dass die Erntedank- und Adventsgottesdienste immer in einem besonderen Rahmen gefeiert werden.
Doch spätestens durch die Ankündigungen auf unserer Homepage wurde allen schnell bewusst, dass es in diesem Jahr anders sein würde. Der Erntedankgottesdienst wurde ohne Tischabendmahl gefeiert und die üppige Altardekoration mit Obst- und Gemüsesorten aus Leichlingen fiel in diesem Jahr deutlich dezenter aus. Aber dennoch war der Gottesdienst für alle Besucher ein besonderer Moment in dieser außergewöhnlichen Zeit.
Auch der Adventsgottesdienst am 3. Adventssonntag war anders als in den letzten Jahren . Die Vorbereitungen waren relativ überschaubar. Der wunderschöne, selbst gebundene Adventskranz, der sonst immer über der Orgel hängt, wurde durch ein kleines Adventsgesteck auf dem Altar ersetzt und die Töpfe für Glühwein und Würstchen blieben im Schrank. Aber dennoch spürte ich im Vorfeld, dass der anstehende Gottesdienst etwas sehr Wertvolles sein würde.
Ein Gottesdienst, in dem das Thema „Stille“ in einer wunderschönen Predigt von unserer Vikarin Frau Kenntner eine bedeutende Rolle spielte.
Ein Gottesdienst, indem man in Stille den für mich bedeutenden Weihnachtsliedern „Wir sagen Euch an…“ und „Tochter Zion“ lauschen konnte, die von der Orgel gespielt wurden.
Ein Gottesdienst, indem man in dieser außergewöhnlichen, teils traurigen Zeit, neue Kraft für das anstehende Weihnachtsfest und die ungewisse Zeit, die uns noch bevorsteht, sammeln konnte.
Ein Gottesdienst der nur 30 Minuten dauerte, aber dennoch sehr viel bei mir bewirkt hat.
Auch wenn mir unsere traditionellen Gottesdienste mit gemeinsamen Vorbereitungen, Austausch und Beisammensein fehlen, möchte ich die Teilnahme an den diesjährigen kleinen Gottesdiensten nicht missen. Dennoch hoffe ich ganz fest, dass wir unsere Traditionen im kommenden Jahr wieder aufnehmen können und wir uns alle gesund in St. Heribert wiedersehen.
Tanja Zimmermann